Ja, so war das. Ich bin wirklich die Tour zur Zacchi Hütte zwei Mal gelaufen! Einmal im Regen mit sehr schlechter Sicht, ein totales Sauwetter! Vor allen Dingen in den Bergen. Den nächsten Tag habe ich die Wandertour wiederholt, da mir der Hüttenwirt vom Rifugio Zacchi erzählt hat wie es hier bei schönem Wetter aussieht. Das hat mich dann so gereizt dass ich die ganze Tour noch einmal gelaufen bin. Zum Schluss fing es wieder an, Donner, Blitz und Regen.
Von Anfang: Mein erster Urlaubstag in Slowenien
Das Wetter sah einigermaßen gut aus und ich habe eine Wandertour in Italien geplant. Von Bovec, in Slowenien, waren es nur 30 Kilometer bis zu meinem Wanderziel. Die Laghi di Fusine (Weißenfelser Seen) in der Nähe des Ortes Tarvisio. Es zogen ein paar Wolken auf, die mich aber nicht von meiner mehrstündigen Wandertour abgehalten haben. Dann wurden es immer mehr Wolken. Nach einem Kilometer fing es dann auch schon an, Regen, Regen, Regen. Und da ich dieses Jahr nur eine Woche in Slowenien war, wollte ich nicht einen Tag damit vergeuden in der Ferienwohnung zu verbringen oder in irgendwelchen Gebäuden. Ich musste einfach raus. Also bin ich 6 – 7 Stunden durch den Regen gewandert, habe meine große Kamera mitgeschleppt, mit der ich kein einziges Bild gemacht habe. Mit meinem Handy habe ich einiges fotografiert. Nur meine heißersehnte Bergkulisse nicht, die ist komplett hinter der Regenwand verschwunden. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen dass hier so große Berge sein sollten.
Dieses Mal hatte ich mir eine Trekkinghose gekauft, meine erste richtige. Mit einer normalen Hose wäre sofort alles komplett ins Wasser gefallen. Obwohl die auf dem Rückweg auch ordentlich nass war, aber Dank des schnelltrocknenden Materials und der Heizung im Auto schnell wieder tragbar war.
Damals formten Gletscher die beiden Becken der Laghi di Fusine. Die Wanderung ging durch den großen Talkessel der beiden Seen, unterhalb den senkrechten Wänden der Cima Strugova, der Veunza und des Piccolo Mangart di Coritenza und über die Weideflächen der Alpe Vecchia (Alte Alm). Ich startete vom Parkplatz des unteren Sees, Lagi di Fusine inferiore. Von dort aus ging es weiter zum oberen See Lago di Fusine superiore, über den Parkplatz gerade aus in den Wald und an der Gabelung links. Ab hier ist der Wanderweg bis zur Zacchi Hütte ausgeschildert.
Der Alpe Adria Trail und es regnet schon
Hier musste ich meine nicht wasserdichten Wanderschuhe ausziehen
Immer bergauf, das Blätterdach fing den meisten Regen ab
Das Ziel meiner Wanderung, die Zacchi Hütte (1380 m) unter der Westwand der Ponza grande (Hohe Ponza), hier noch gut zu sehen
Einen Capucchino später verschwand die Hütte in den Regenwolken
Die Berge sind hinter der Regenwand verschwunden
Aus fast der gleichen Position wie bei dem vorherigen Bild fotografiert, nur einen Tag später
Die beiden oberen Bilder sind an zwei unterschiedlichen Tagen entstanden. Am ersten Tag war es für mich schwer vorstellbar dass sich hier so eine herrliche Bergkulisse hinter den Wolken versteckt. Vorne links ist ein Hubschrauberlandeplatz. Die schmale Straße ist nur die Zufahrtsstraße für die Hütte. Hier darf kein Wanderer mit dem Auto zur Hütte hochfahren. Durch das schlechte Wetter wurde die Straße an einer Stelle so beschädigt, dass die Mitarbeiter der Zacchi Hütte das Auto weiter unten abstellen mussten.
Eine kleines Stück ging es über die Zufahrtsstrasse der Zacchi Hütte
Die senkrechten Wände der Cima Strugova
Kühe auf der Alpe Adria (Alte Alm)
Um einige neugierige Kühe auf der Alm habe ich sicherheitshalber einen großen Bogen gemacht. Man weiß ja nie … Und dann fing es leider auch am zweiten Tag an zu tröpfeln. Und es donnerte schon ordentlich. Also ging es flott weiter Richtung der beiden Weißenfelser Seen.
Alter Viehstall auf der Alpe del Lago (Seealm)
Der obere Lago superiore di Fusine
Der Wasserspiegel des Lago superiore di Fusine kann je nach Niederschlag um die 4 – 5 m schwanken
So das war sie, meine Tour. Bei schlechtem Wetter auf jeden Fall eine Erfahrung wert, auch wenn es oft nervig war, da ich wandertechnisch noch nicht bestens ausgerüstet bin. Am ersten Tag bin ich nass in der Zacchi Hütte angekommen und am zweiten auch. Einmal vom Regen und einmal weil ich ordentlich nassgeschwitzt war. Der einzige Vorteil bei Regen ist, ihr habt den ganzen Wanderweg und die Berghütte für euch allein 🙂 Inklusive einen sparsamen Blick des Hüttenwirts, der sich wohl auch dachte, ob ich mich verlaufen hätte bei diesem Wetter. Schon am nächsten Tag, bei schönerem Wetter, war einiges los auf der Hütte. Die Aussenterrasse war voller Wanderer. Die Tour ist wirklich schön, gerade unter den steilen Wände der Cima Strugova und dem Geröllfeld. Nur, geht bitte nicht bei Gewitter in die Berge! Das ist zu gefährlich.
Meine Wandertour zur Zacchi Hütte
Ein weiterer Wandertipp von mir:
Ich kann dir noch eine schöne Wanderung unter den Südwänden des Jôf de Montasio (Montasch Almen) empfehlen. Von den Laghi di Fusine sind es nur ein paar Kilometer bis zu den Almen. Ich habe dort meine ersten freilebenden Steinböcke gesehen! Schon mehrmals habe ich gelesen dass sich dort eine Herde Steinböcke aufhält. Ich habe nur nicht damit gerechnet das ich auch das Glück habe. Du hast dort also fast eine SteinbockSichtGarantie! Und ich war wirklich nur ein paar Meter von den Tieren entfernt!